Donnerstag, 25. Juli 2013

Ferienpause

Bis zum 15. 8. gibt es jetzt hier eine Urlaubspause. Ich mache mich mal wieder auf in den Norden, während mein armer Mann hier Haus und Hof hüten muss.
Schaut doch mal in drei Wochen wieder vorbei, es warten schon viele kreative Ideen darauf, umgesetzt zu werden.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Das Bunsoher Bändchen

Schon immer habe ich mich über das Versäubern von Halsausschnitten geärgert. Das Umlegen des Stoffes mit einer Roillnaht prduziert bei dickeren Stoffen einen wulstigen, unschönen abschluss. Das Versäubern mit Beleg ist mir für die Eisenzeit suspekt.
Daher habe ich jetzt einfach mal was Nordisches ausprobiert, das Bunsoher Bändchen.
Beim Stöbern im Netz bin ich darauf gestoßen, es gibt auch bei Wikipedia einen interessanten Artikel darüber: Bunsoher Halsschnur
Aus dem Artikel geht leider die Datierung nicht hervor, nach der C14-Untersuchung in den 90er Jahren wurde das Alter auf das 6. Jhdt. n. d. Z. festgelegt. Eine ähnliche Versäuberung bzw. Ziernaht, wenn auch einfacher in der Ausführung, gibt es auch schon bei den hallstattzeitlichen Textilien.
Das Ausprobieren der Naht war zuerst etwas von Misserfolg gekrönt, das beschriebene Flechtmuster auf der Kante wollte sich nicht zeigen. Deswegen probierte ich den Stich dann erstmal mit dicker Wolle weiter aus, was sich als sehr hilfreich erwies.Der Trick bei der Sache ist, dass man zuerst mit zwei einfachen Schlingstichen um den Saum anfängt. Der nächste Stich geht nicht mehr durch den Stoff, sondern durch die beiden Fäden am Saum. 




Zwei Schlingstiche um den Rand, dann durch diese beiden durchstechen.

Und hier wieder durch die verkreuzten Fäden am Rand stechen




































Mit einem kontrastierende Faden genäht, hat diese Naht nicht nur eine schützende, sondern auch eine schmückende Funktion an der Leinentunika.

              
 

Donnerstag, 4. Juli 2013

Überlegungen IV

Aber zurück zum Peplos!
Wir haben also festgehalten, dass es sich um ein Kleidungsstück handelt, das auf den Schulten mit Fibeln geschlossen wurde. Wie könnte dieses Kledungsstück denn ausgesehen haben? Die klassische Beschreibung sagt uns, dass es sich um ein rechteckiges Stoffstück handelt, an einer Seite offen oder zu einem Schlauch geschlossen, mit oder ohne Überschlag, mit oder ohne Bausch um die Körpermitte, normalerweise gegürtet.
Hier gibt es eine kleine
Auswahl der möglichen Trageweisen.





















Einige dieser Trageweisen sind umstritten, vor allem die 7. in der Reihe. Diese Version sieht man häufiger bei verschiedenen Darstellerinnen: zwei schmale Rechteckbahnen an den Seiten aneinandergenäht bis kurz unterm Arm und dann auf der Schulter gefibelt. Der Vorteil dieser Version ist klar - weniger Stoffverbrauch und figurfreundlicher als die Fülle des Peplos daneben. Das sind aber moderne Gedanken/Wunschdenken, auf die wir als Darstellerinnen keine Rücksicht nehmen können, wenn wir es denn 'richtig' machen wollen.
Gibt es also Hinweise , die diese Tragweise rechtfertigt? Antike Statuen zeigen meist die deutlich stoffbetontere Variante der Figur 4 in der oberen Reihe.
Es gibt eine sogenannte Peploskore, die ebenfalls einen körperengen Peplosschnitt zeigt und mir schon öfter als Rechtfertigung für diese Peplosvariante genannt wurde. Ein bisschen Recherche gibt ein differenzierteres Bild:

Bei genauer Betrachtung der im Netz vorhandenen Bilder ist leicht festzustellen, dass der Überhang nicht über den Armen offen ist wie im o.a. Beispiel, sondern geschlossen, deshalb halten einige Forscher das abgebildete Kleidungsstück NICHT für einen Peplos (interessante Gedanken darüber HIER). Mögliche Fibeln sind ja durch das Haar bedeckt, so dass man darüber keine Aussagen treffen kann.
Quelle: wikimedia.org

Die einzige, auch nur im Entferntesten nur annehmbare Interpretation dieser Peplostrageweise findet sich auf attischen Vasen, allerdings fehlen mir da die nötigen Hintergrundinfos und Großaufnahmen, um zu sagen ob es sich dabei überhaupt um einen Peplos handelt.
Quelle: shelton.berkeley.edu


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